Mittwoch, 11. Oktober 2017
Meine Unruhe
Habe ich die Augen geschlossen ohne es zu bemerken?
Bin ich erblindet?
Nein.
„Es ist nichts umsonst“.
Tief in der Stille der Erde. Dort unten, wo sie einstmals gegraben hatten, um ihr jämmerliches Leben zu verteidigen, dort lebst du in mir.
Ich komme Heim.
Jede Nacht komme ich Heim.
Und die heut’ge Nacht erzeugt mich und vernichtet mich.
Der Hall deiner Stimme übertönt dich beinahe selbst, dass die Worte fast zur Unverständnis verzerrt werden.
Und mein Herz wird mit jedem Schlag so schwer.
Du hast mich einmal gefragt, weshalb ich nicht über die Liebe schreibe.
„Am Ende sind wir alle alleine“, hätte ich antworten sollen.
Wir kennen uns nicht . Und es gibt kein Wir, was uns kennen könnte und jede Sekunde dieses Wissens schmerzt, mein Seelenfreund.
Und so krächtze ich atemlos in deine hallenden Worte hinein:

„In meinem Universum haben wir gemeinsam gelacht und uns vertraut und ich habe dich im Arm gehalten so wie du mich während alles Grundfesterschütternde unwichtig war und wir betrachten gemeinsam die Sterne denn jeden Abend küsst du mich und flüsterst mir zu während ich schlafe und während ich wache und während ich träume auch wenn du es niemals geglaubt hättest bist du überall dort in jeder Faser und in jeder Handlung wenn ich des morgens aufstehe und wenn ich das Haus verlasse und wenn ich arbeite und wenn ich lache und beim Einkaufen und beim Einschlafen verfolgt mich das Gefühl deiner Anwesenheit und mein Verstand verlässt mich wenn ich einsam durch die Wälder laufe in denen ich meine Gedanken an dich in jeden Baum gehangen habe wie Brotkrumen von denen ich hoffte dass du sie einmal finden würdest eines Tages in der Tür stehst und mich zum ersten Mal ansiehst und wir keine Worte verlieren müssen denn wir haben bereits uns verloren unter den nächtlichen Träumen der Träume der Träume der Träume gut versiegelt vor mir selbst in denen du immer die Hauptrolle spielst und mich deine Stimme wie ein Donner weckt und ich wieder nicht schlafen will und dann in tausenden Liedtexten dich höre während ich durch die herbstliche Landschaft fahre die mich immer nur an dich erinnert hat ohne dass es eine Erinnerung gäbe weil es in meinem Universum ein Wir gibt das sich von allen anderen Wirs unterscheidet und es ist das erfüllteste Gefühl das ich jemals hatte obwohl jeder und jeder dieses wahnwitzige Gut belächelt höre ich noch immer deine Lieder wenn ich nicht schlafen kann und deine weiche Stimme wenn mein Herz glaubt zu zerspringen und ich weiß dass es nur eine Rettung geben könnte die es aber niemals geben wird egal wie oft ich mich entschließe nicht aufzugeben und auch ein Leben ohne Leben führen zu können in dem du nicht vorkommst weil ich lüge wenn ich sage dass ich ohne dich leben kann weil ein Leben ohne dich schlicht das falsche Leben ist und das ist etwas was ich so sicher weiß dass ich all diese schlaflosen Nächte auf mich nehme bis ich dich in meinem Universum wiedersehe weil ich dich unsterblich liebe".

Ich weiß, dass es Zeit wird.
Aber lass mir nur noch diese Nacht. Nur noch dieser eine Traum.

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