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Sonntag, 2. Juni 2013
Gewitter in der Nervenheilanstalt
dermensch, 16:00h
„Sowas…“ Janosch lehnte sich kopfschüttelnd an den Rahmen des geöffneten Fensters, während er hinausblickte.
Warmer Sommerregen prasselte in Strömen auf die schwermütigen Blätter der Kastanienbäume.
Der schwere Duft des Regens erfüllte den Raum.
Regen und Rauch.
Eine seltsame Mischung.
„Warum bist Du hergekommen? Was hast du erwartet?“
Ich nahm auf einem der spartanisch aussehenden Feldbetten Platz.
Und schwieg.
Der Regen sprach für mich.
Ein mehrstimmiges, vielfältiges Rauschen.
„Ich habe auf dich gewartet.“ Sagte ich endlich.
Regentropfen setzten sich als schwarze Punkte auf Janoschs Hemd ab.
Und ein Blitz durchzuckte den dunkler werdenden Himmel über dem Schloss.
Gefolgt von einem Donner.
„Ich weiß.“
Janosch wandte sich vom Fenster ab.
In seinem Gesicht lag Mitleid.
Regennasses Mitleid.
Seine blonden Haare umrahmten strähnig sein Gesicht.
Früher nannten wir ihn Joker,
wegen seiner goldigen Haaren, den weichen Augen und den kecken Gesichtszügen.
Nun war sein Gesicht verhärmt.
Die Jahre hatten tiefe Furchen in seinem Gesicht gezogen.
Tiefe Furchen, die nun von den Tropfen des Regens nachgezeichnet wurden.
„Das ist nun schon lange her.“ Sagte er, als hätte er meine Blicke bemerkt. „Wir sind alt geworden.“
„Ja.“ Ich nickte beklommen und ich erinnerte mich.
Ich finde mich in einem kleinen Raum wieder.
Verschwommen erkenne ich die weißen Fliesen.
Meine Hände auf weißen, kalten Fliesen.
Weit entfernt, dumpf nehme ich Stimmen wahr.
„Verdammt, Janosch, Du weißt, dass ich alles falsch gemacht habe.“
Schreie ich und die Wände hallen.
Mein Gesagtes ertönt in erschreckender Weise wieder.
Und wieder.
Und wieder in meinen Kopf.
Bis ich mit die Ohren zuhalten muss.
Und mich zusammenkrümme auf den eisigen Fliesen.
Eine kleine, nackte Glühbirne taucht den Raum in ein dämmriges Licht.
Bricht sich in den schweißnassen Fliesen.
Ich betrete den Raum nicht
Und habe ihn auch nicht verlassen.
Alles was sich findet, kann gefunden werden.
Für Jedermann. Denke ich.
„Janosch!“
Wieder das Hallen.
Und mein angestrengtes Fluchen, während ich versuche mich aufzurichten.
Ein Spiegel zeigt mir die verkehrte Wahrheit:
Janosch taucht vor mir auf.
Regennass.
Das Geräusch von dicken Regentropfen auf dem weißen Fliesenboden.
Ein Sommerregen in meinem Badezimmer.
Sein grünes Hemd ist nun ganz schwarz und klebt an seinem Leib.
Schwarz auf weißen Fliesen
„Was hast du erwartet?“
Ein Donnergrollen hallt durch den Raum, während die Geräusche des Regens auf den Fliesen meine Gedanken verschlucken.
Ja, was nur?
(c)
Warmer Sommerregen prasselte in Strömen auf die schwermütigen Blätter der Kastanienbäume.
Der schwere Duft des Regens erfüllte den Raum.
Regen und Rauch.
Eine seltsame Mischung.
„Warum bist Du hergekommen? Was hast du erwartet?“
Ich nahm auf einem der spartanisch aussehenden Feldbetten Platz.
Und schwieg.
Der Regen sprach für mich.
Ein mehrstimmiges, vielfältiges Rauschen.
„Ich habe auf dich gewartet.“ Sagte ich endlich.
Regentropfen setzten sich als schwarze Punkte auf Janoschs Hemd ab.
Und ein Blitz durchzuckte den dunkler werdenden Himmel über dem Schloss.
Gefolgt von einem Donner.
„Ich weiß.“
Janosch wandte sich vom Fenster ab.
In seinem Gesicht lag Mitleid.
Regennasses Mitleid.
Seine blonden Haare umrahmten strähnig sein Gesicht.
Früher nannten wir ihn Joker,
wegen seiner goldigen Haaren, den weichen Augen und den kecken Gesichtszügen.
Nun war sein Gesicht verhärmt.
Die Jahre hatten tiefe Furchen in seinem Gesicht gezogen.
Tiefe Furchen, die nun von den Tropfen des Regens nachgezeichnet wurden.
„Das ist nun schon lange her.“ Sagte er, als hätte er meine Blicke bemerkt. „Wir sind alt geworden.“
„Ja.“ Ich nickte beklommen und ich erinnerte mich.
Ich finde mich in einem kleinen Raum wieder.
Verschwommen erkenne ich die weißen Fliesen.
Meine Hände auf weißen, kalten Fliesen.
Weit entfernt, dumpf nehme ich Stimmen wahr.
„Verdammt, Janosch, Du weißt, dass ich alles falsch gemacht habe.“
Schreie ich und die Wände hallen.
Mein Gesagtes ertönt in erschreckender Weise wieder.
Und wieder.
Und wieder in meinen Kopf.
Bis ich mit die Ohren zuhalten muss.
Und mich zusammenkrümme auf den eisigen Fliesen.
Eine kleine, nackte Glühbirne taucht den Raum in ein dämmriges Licht.
Bricht sich in den schweißnassen Fliesen.
Ich betrete den Raum nicht
Und habe ihn auch nicht verlassen.
Alles was sich findet, kann gefunden werden.
Für Jedermann. Denke ich.
„Janosch!“
Wieder das Hallen.
Und mein angestrengtes Fluchen, während ich versuche mich aufzurichten.
Ein Spiegel zeigt mir die verkehrte Wahrheit:
Janosch taucht vor mir auf.
Regennass.
Das Geräusch von dicken Regentropfen auf dem weißen Fliesenboden.
Ein Sommerregen in meinem Badezimmer.
Sein grünes Hemd ist nun ganz schwarz und klebt an seinem Leib.
Schwarz auf weißen Fliesen
„Was hast du erwartet?“
Ein Donnergrollen hallt durch den Raum, während die Geräusche des Regens auf den Fliesen meine Gedanken verschlucken.
Ja, was nur?
(c)
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