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Montag, 4. Februar 2013
Der Autor und Protagonist: Geliebte Zeit.
dermensch, 18:42h
Hier spricht der Autor. (Also, ruhig, ihr ganzen Spukgestalten in meinem Kopf!)
Vielleicht muss ich hier und da doch etwas anmerken. Ich befürchte, es gelingt mir nicht gänzlich meinen Mund zu halten - dabei will ich mich doch nicht ständig mitteilen, wie es uns allen dank Twitter, Facebook und all' den abstumpfenden sozialen Netzwerken aufgezwungen, nachträglich ansozialisiert wird- Aber, das ist ein anderes, weites Feld!
Vielleicht fange ich besser so an:
Auf meiner Festplatte gibt es einen Ordner, der heißt "Kurzgeschichten". Nach und nach habe ich in dem letzten Monat den Großteil der darin lagernden Werke hier hineingesetzt. Leider produziere ich aber wohl nicht so schnell, wie die Zeit vergeht. Ich hätte genügend Stoff in meinem Kopf um jeden Tag etwas zu schreiben, aber die Zeit fehlt.
Gerade in den kommenden Wochen, Monaten, vielleicht sogar im ganzen nächsten halben Jahr wird meine Lebenssituation einiges von mir abverlangen. Und viele andere Projekte warten (Sie können ja gerne einmal raten, was ich sonst noch mache, was für ein Leben ich führe oder was ich für eine Person ich bin, das würde mich sehr interessieren!).
Nun: Es wird für mich, auch mit größter Mühe, kaum möglich sein jeden Tag ein Werk zu verfassen. Vielleicht nicht einmal alle zwei oder drei Tage.
Ich will kein geheucheltes Verständnis dafür... Ich will nur, dass niemand glaubt, es sei selbstverständlich jeden Tag hier neue, anspruchsvolle Literatur vorzufinden.
Nun, wir werden sehen, wie sich alles entwickelt.
Soviel ist sicher: Es ist noch lange nicht alles gesagt.
Vielleicht muss ich hier und da doch etwas anmerken. Ich befürchte, es gelingt mir nicht gänzlich meinen Mund zu halten - dabei will ich mich doch nicht ständig mitteilen, wie es uns allen dank Twitter, Facebook und all' den abstumpfenden sozialen Netzwerken aufgezwungen, nachträglich ansozialisiert wird- Aber, das ist ein anderes, weites Feld!
Vielleicht fange ich besser so an:
Auf meiner Festplatte gibt es einen Ordner, der heißt "Kurzgeschichten". Nach und nach habe ich in dem letzten Monat den Großteil der darin lagernden Werke hier hineingesetzt. Leider produziere ich aber wohl nicht so schnell, wie die Zeit vergeht. Ich hätte genügend Stoff in meinem Kopf um jeden Tag etwas zu schreiben, aber die Zeit fehlt.
Gerade in den kommenden Wochen, Monaten, vielleicht sogar im ganzen nächsten halben Jahr wird meine Lebenssituation einiges von mir abverlangen. Und viele andere Projekte warten (Sie können ja gerne einmal raten, was ich sonst noch mache, was für ein Leben ich führe oder was ich für eine Person ich bin, das würde mich sehr interessieren!).
Nun: Es wird für mich, auch mit größter Mühe, kaum möglich sein jeden Tag ein Werk zu verfassen. Vielleicht nicht einmal alle zwei oder drei Tage.
Ich will kein geheucheltes Verständnis dafür... Ich will nur, dass niemand glaubt, es sei selbstverständlich jeden Tag hier neue, anspruchsvolle Literatur vorzufinden.
Nun, wir werden sehen, wie sich alles entwickelt.
Soviel ist sicher: Es ist noch lange nicht alles gesagt.
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Sonntag, 3. Februar 2013
Was das Leben uns zeigt - Gerry
dermensch, 21:55h
Gerry stand am Bahnhof und beobachtete den davonfahrenden Zug.
Die frühe Morgensonne erfüllte die überdachte Halle.
Glänzte auf den Gleisen.
Auf dem fahrenden ICE.
Frische Morgenluft in ihren Lungen.
Sie wandte sich ab. Verließ den Bahnhof.
Ein neuerliches Gefühl von verletzten Ehrgeiz überkam sie.
Doch sie lächelte nur.
Gerry stand vor einem großen Hochhaus.
Blickte nach oben.
Kaum ein Luftzug an diesem staubigen Sommermorgen.
Kleine weiche Wolken gaben den Kontrast zum kantigen Gebäude.
Den Kopf im Nacken liegend, merkte sie nicht, wie jemand an sie herantrat.
„Was machst du hier draußen?“
Sie sah den Mann mit der Daunenjacke verständnislos an.
Schüttelte nur den Kopf.
„Hey, komm‘ schon, Andy bekommt einen Anfall, wenn er Spitz bekommt, dass Du nicht an der Versuchsreihe arbeitest.“
Der Fremde packte Gerry an der Schulter.
Wollte sie mit hineinziehen-
In das große, kantige Bauwerk.
Gerry schüttelt sich nur, versucht sich zu wehren.
Doch schon standen sie im Aufzug.
„Ich weiß ja, dass er dich mies behandelt, aber du musst doch nicht gleich so einen Aufstand machen.“
Der Fremde fühlte sich über die Wange, wo Gerry ihn gekratzt hatte.
Sie blickte starr geradeaus.
Beobachtete die vorbeiziehenden Etagen in dem Glasaufzug.
Glas.
Hier war alles aus Glas.
Und dennoch gelangte kaum Sonnenlicht in das Gebäude.
Gerry fühlte sich falsch und missverstanden-
Konnte ihren Empfindungen doch keinerlei Ausdruck verleihen.
Also schwieg sie.
Als sich die Aufzugtüren öffneten, trat zunächst der Mann in der Daunenjacke heraus.
Sie folgte ihm stumm und betrachtete interessiert den grauen Flur.
Grau durch die Einrichtung,
den einfarbigen Teppichboden,
dem Geräusch von grauen Stiften auf grauen Zetteln.
Aus einem der Zimmer, an denen sie vorbeikamen, drang ein aufgeregtes Rufen.
„Sandra, wo warst du?“
Der Fremde drehte sich zu Gerry um.
Falsches Mitgefühl in seinem Gesicht.
„Hab’s dir doch gesagt.“
Gerry stand unentschlossen im kahlen Flur.
Ein großer, hagerer Mann mit Brille kam aus dem Zimmer auf sie zu.
Packte sie am Arm.
„Wo warst du? Es gibt noch einiges zu tun für dich.“
Gerry versuchte sich zu befreien und bedeutete mit einer abwehrenden Handbewegung, dass ein Missverständnis vorlag.
Doch der Mann beachtete das gar nicht.
Gerry vor einem breiten Schreibtisch.
Ein Schreibtisch aus Glas.
Hinter ihr der Blick auf die Stadt hinab.
Auf den Bahnhof.
In ihrer Hand fremde Unterlagen.
Gerry begann zu lesen:
„Empirische Untersuchungsreihe zum gezielten Einsetzen medialer Reize.“ Hieß es.
Eine junge Frau mit einem Klemmbrett steckte den Kopf in das Büro.
„Ich brauche deine Hilfe bei der laufenden Versuchsreihe.“
Gerry hob abwehrend die Hände.
Sie saß überhaupt nur noch in diesem Büro, weil der hagere Mann im Vorzimmer sie einfach nicht hatte gehen lassen.
„Bitte. Nur Du kannst mir helfen.“
Widerwillig ließ sich Gerry von der grau gekleideten Frau zum Aufzug führen.
Wieder der gläserne Aufzug.
Bis ins komplett Betonierte Untergeschoss.
Der Keller des Gebäudes.
Grau in Grau.
Kein Glas, kein Teppichboden.
Kein Sonnenlicht.
Der Geruch von scharfem Putzmittel schlug Gerry entgegen, als sie in den Flur traten.
Eine Reihe großer und kleiner Bildschirme pflasterte die Wand des Zimmers, in das sie eintraten.
Abgebildet darauf waren Zimmer, größtenteils Wohnzimmer.
Einige wenige waren belebt.
Gerry blieb mitten in dem sonst sehr spartanisch ausgestatteten Zimmer stehen.
Die junge Frau drückte auf einen Knopf und sprach monoton in ein Mikrofon.
„Sequenz eins einleiten.“
Gleichzeitig war eine Änderung auf den Bildschirmen zu sehen.
In den Zimmern, in denen ein TV-Gerät lief, wurden nun die gleichen grellen Bilder übertragen.
Gerry musste unwillkürlich an den Titel denken, der auf den Unterlagen stand Empirische Untersuchungsreihe zum gezielten Einsetzen medialer Reize.
Die stumme Gerry.
Verwechselt. Vor den bunten Versuchsreihen in dem grauen Gebäude.
Die stumme Gerry.
(c)
Die frühe Morgensonne erfüllte die überdachte Halle.
Glänzte auf den Gleisen.
Auf dem fahrenden ICE.
Frische Morgenluft in ihren Lungen.
Sie wandte sich ab. Verließ den Bahnhof.
Ein neuerliches Gefühl von verletzten Ehrgeiz überkam sie.
Doch sie lächelte nur.
Gerry stand vor einem großen Hochhaus.
Blickte nach oben.
Kaum ein Luftzug an diesem staubigen Sommermorgen.
Kleine weiche Wolken gaben den Kontrast zum kantigen Gebäude.
Den Kopf im Nacken liegend, merkte sie nicht, wie jemand an sie herantrat.
„Was machst du hier draußen?“
Sie sah den Mann mit der Daunenjacke verständnislos an.
Schüttelte nur den Kopf.
„Hey, komm‘ schon, Andy bekommt einen Anfall, wenn er Spitz bekommt, dass Du nicht an der Versuchsreihe arbeitest.“
Der Fremde packte Gerry an der Schulter.
Wollte sie mit hineinziehen-
In das große, kantige Bauwerk.
Gerry schüttelt sich nur, versucht sich zu wehren.
Doch schon standen sie im Aufzug.
„Ich weiß ja, dass er dich mies behandelt, aber du musst doch nicht gleich so einen Aufstand machen.“
Der Fremde fühlte sich über die Wange, wo Gerry ihn gekratzt hatte.
Sie blickte starr geradeaus.
Beobachtete die vorbeiziehenden Etagen in dem Glasaufzug.
Glas.
Hier war alles aus Glas.
Und dennoch gelangte kaum Sonnenlicht in das Gebäude.
Gerry fühlte sich falsch und missverstanden-
Konnte ihren Empfindungen doch keinerlei Ausdruck verleihen.
Also schwieg sie.
Als sich die Aufzugtüren öffneten, trat zunächst der Mann in der Daunenjacke heraus.
Sie folgte ihm stumm und betrachtete interessiert den grauen Flur.
Grau durch die Einrichtung,
den einfarbigen Teppichboden,
dem Geräusch von grauen Stiften auf grauen Zetteln.
Aus einem der Zimmer, an denen sie vorbeikamen, drang ein aufgeregtes Rufen.
„Sandra, wo warst du?“
Der Fremde drehte sich zu Gerry um.
Falsches Mitgefühl in seinem Gesicht.
„Hab’s dir doch gesagt.“
Gerry stand unentschlossen im kahlen Flur.
Ein großer, hagerer Mann mit Brille kam aus dem Zimmer auf sie zu.
Packte sie am Arm.
„Wo warst du? Es gibt noch einiges zu tun für dich.“
Gerry versuchte sich zu befreien und bedeutete mit einer abwehrenden Handbewegung, dass ein Missverständnis vorlag.
Doch der Mann beachtete das gar nicht.
Gerry vor einem breiten Schreibtisch.
Ein Schreibtisch aus Glas.
Hinter ihr der Blick auf die Stadt hinab.
Auf den Bahnhof.
In ihrer Hand fremde Unterlagen.
Gerry begann zu lesen:
„Empirische Untersuchungsreihe zum gezielten Einsetzen medialer Reize.“ Hieß es.
Eine junge Frau mit einem Klemmbrett steckte den Kopf in das Büro.
„Ich brauche deine Hilfe bei der laufenden Versuchsreihe.“
Gerry hob abwehrend die Hände.
Sie saß überhaupt nur noch in diesem Büro, weil der hagere Mann im Vorzimmer sie einfach nicht hatte gehen lassen.
„Bitte. Nur Du kannst mir helfen.“
Widerwillig ließ sich Gerry von der grau gekleideten Frau zum Aufzug führen.
Wieder der gläserne Aufzug.
Bis ins komplett Betonierte Untergeschoss.
Der Keller des Gebäudes.
Grau in Grau.
Kein Glas, kein Teppichboden.
Kein Sonnenlicht.
Der Geruch von scharfem Putzmittel schlug Gerry entgegen, als sie in den Flur traten.
Eine Reihe großer und kleiner Bildschirme pflasterte die Wand des Zimmers, in das sie eintraten.
Abgebildet darauf waren Zimmer, größtenteils Wohnzimmer.
Einige wenige waren belebt.
Gerry blieb mitten in dem sonst sehr spartanisch ausgestatteten Zimmer stehen.
Die junge Frau drückte auf einen Knopf und sprach monoton in ein Mikrofon.
„Sequenz eins einleiten.“
Gleichzeitig war eine Änderung auf den Bildschirmen zu sehen.
In den Zimmern, in denen ein TV-Gerät lief, wurden nun die gleichen grellen Bilder übertragen.
Gerry musste unwillkürlich an den Titel denken, der auf den Unterlagen stand Empirische Untersuchungsreihe zum gezielten Einsetzen medialer Reize.
Die stumme Gerry.
Verwechselt. Vor den bunten Versuchsreihen in dem grauen Gebäude.
Die stumme Gerry.
(c)
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Sonntag, 3. Februar 2013
Gregor [Samsa?]
dermensch, 00:32h
„Ach Scheiße!“
Gregor warf den Pinsel beiseite und fuhr sich durch die Haare.
Die späte, orangene Nachmittagssonne schien durch die dreckigen großen Fenster des Ateliers.
Dahinter der Dunst der Stadt.
Ein paar Aspirin. Ja, das würde er jetzt wohl brauchen.
„Heute wohl nicht so kreativ?“ Höhnte Burgart.
„Fick dich.“ Raunte er und wühlte durch die liegengebliebenen Utensilien.
Wo waren die verdammten Tabletten?
Mist.
Gregor nahm die zerfetzte Jeansjacke von der Stuhllehne und schnappte sich seine Schlüssel.
Als die schwere Metalltür hinter ihm zugefallen war, wünschte er sich auch schon, er hätte sie nie geöffnet.
Mit blutunterlaufenen Augen und nur einem Tanktop bekleidet saß da, an der Wand gelehnt, Mara.
Schmuddelig und high wie immer.
Gott, er hasste diese Stadt.
„Hab‘ meine Schlüssel verloren.“ Säuselte sie. „Kann ich vielleicht bei dir…?“
Burgart lachte.
Er lachte sie aus.
So ein Schwein. Aber irgendwie konnte Gregor ihn verstehen.
Er fand es einfach nur unverschämt.
Und seufzte.
„Aber nur kurz.“ Er schloss auf. „Bin gleich wieder da. Fass aber nichts an.“
„Sicher, wie immer.“ Sie zwängte sich durch die halb geöffnete Tür „Psycho.“
„Hey!“ Burgart packte sie an der Schulter „Der Psycho zeigt dir gleich, wo du heute die Nacht verbringen kannst.“
„Lass sie.“ Gregor schüttelte den Kopf und schloss die Tür hinter Mara ab, die ihn und Burgart nunmehr mit aufgerissenen Augen anstarrte.
„Sie hat sicher ihre Miete nicht bezahlen können.“ Burgart lachte wieder, während sie das Haus verließen.
„Du bist so gehässig.“ Gregor zündete sich eine Zigarette an.
Burgart gab ein Schnauben von sich und schüttelte nur angewidert den Kopf.
Dabei fiel Gregor das strähnige Haar ins Gesicht.
„Bin wieder da.“ Warf Gregor emotionslos in den Raum, als er die Tür zum Atelier wieder aufschloss.
„Man, ich hab‘ doch gesagt, du sollst Nichts anfassen!“
Mara saß mitten im Atelier auf dem Boden.
Und sie malte.
Dann drehte sie sich um und sah ihn mit aufgerissenen Augen an.
Burgart giggelte vor sich hin und kniete sich zu Mara.
So, dass er ihr ganz nah war.
„Na, was hast du denn hübsches gezeichnet?“ Hörte Gregor ihn Fragen.
Dann verstummte er und nahm das Blatt zur Hand.
Auf dem Gesicht zeichnete sich zunächst Unglaube ab.
Dann aber lachte er wieder.
Er lachte so heftig, dass er sich beinahe verschluckte.
„So… so ein schlaues Kind!“ Er hustete.
Gregor betrachtete das Bild und erstarrte.
Das Sonnenlicht, dass in den Raum fiel, verlieh dem weiß einen gelblichen, warmen Ton.
So im Kontrast zu den beiden Gesichtern, die darauf abgebildet waren.
Das war er.
Er und Burgart.
Auf eine unästhetische Weise verbunden, beinahe zusammengefügt.
Aber was meinte Burgart?
Gregor zuckte mit den Schultern.
„Was du nur wieder findest.“ Sagte er und begab sich wieder an sein Bild.
(c)
Gregor warf den Pinsel beiseite und fuhr sich durch die Haare.
Die späte, orangene Nachmittagssonne schien durch die dreckigen großen Fenster des Ateliers.
Dahinter der Dunst der Stadt.
Ein paar Aspirin. Ja, das würde er jetzt wohl brauchen.
„Heute wohl nicht so kreativ?“ Höhnte Burgart.
„Fick dich.“ Raunte er und wühlte durch die liegengebliebenen Utensilien.
Wo waren die verdammten Tabletten?
Mist.
Gregor nahm die zerfetzte Jeansjacke von der Stuhllehne und schnappte sich seine Schlüssel.
Als die schwere Metalltür hinter ihm zugefallen war, wünschte er sich auch schon, er hätte sie nie geöffnet.
Mit blutunterlaufenen Augen und nur einem Tanktop bekleidet saß da, an der Wand gelehnt, Mara.
Schmuddelig und high wie immer.
Gott, er hasste diese Stadt.
„Hab‘ meine Schlüssel verloren.“ Säuselte sie. „Kann ich vielleicht bei dir…?“
Burgart lachte.
Er lachte sie aus.
So ein Schwein. Aber irgendwie konnte Gregor ihn verstehen.
Er fand es einfach nur unverschämt.
Und seufzte.
„Aber nur kurz.“ Er schloss auf. „Bin gleich wieder da. Fass aber nichts an.“
„Sicher, wie immer.“ Sie zwängte sich durch die halb geöffnete Tür „Psycho.“
„Hey!“ Burgart packte sie an der Schulter „Der Psycho zeigt dir gleich, wo du heute die Nacht verbringen kannst.“
„Lass sie.“ Gregor schüttelte den Kopf und schloss die Tür hinter Mara ab, die ihn und Burgart nunmehr mit aufgerissenen Augen anstarrte.
„Sie hat sicher ihre Miete nicht bezahlen können.“ Burgart lachte wieder, während sie das Haus verließen.
„Du bist so gehässig.“ Gregor zündete sich eine Zigarette an.
Burgart gab ein Schnauben von sich und schüttelte nur angewidert den Kopf.
Dabei fiel Gregor das strähnige Haar ins Gesicht.
„Bin wieder da.“ Warf Gregor emotionslos in den Raum, als er die Tür zum Atelier wieder aufschloss.
„Man, ich hab‘ doch gesagt, du sollst Nichts anfassen!“
Mara saß mitten im Atelier auf dem Boden.
Und sie malte.
Dann drehte sie sich um und sah ihn mit aufgerissenen Augen an.
Burgart giggelte vor sich hin und kniete sich zu Mara.
So, dass er ihr ganz nah war.
„Na, was hast du denn hübsches gezeichnet?“ Hörte Gregor ihn Fragen.
Dann verstummte er und nahm das Blatt zur Hand.
Auf dem Gesicht zeichnete sich zunächst Unglaube ab.
Dann aber lachte er wieder.
Er lachte so heftig, dass er sich beinahe verschluckte.
„So… so ein schlaues Kind!“ Er hustete.
Gregor betrachtete das Bild und erstarrte.
Das Sonnenlicht, dass in den Raum fiel, verlieh dem weiß einen gelblichen, warmen Ton.
So im Kontrast zu den beiden Gesichtern, die darauf abgebildet waren.
Das war er.
Er und Burgart.
Auf eine unästhetische Weise verbunden, beinahe zusammengefügt.
Aber was meinte Burgart?
Gregor zuckte mit den Schultern.
„Was du nur wieder findest.“ Sagte er und begab sich wieder an sein Bild.
(c)
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