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Freitag, 11. Oktober 2013
Kiste Geist und Sterne
dermensch, 14:58h
Ich kauerte auf der kleinen Kiste irgendwo im Meer von Menschen.
Von hier bis zu den Sternen.
Und ich konnte meinen Gedanken keinen Ausdruck verleihen.
Deshalb saß ich da und Schweigen beherrschte meinen Geist.
Ein allumfassendes Schweigen, gleich dem allumfassenden Weltschmerz.
Da lauerte ich also auf dieser Kiste.
Eine Kiste, dessen Inhalt ich nicht kannte.
War es Faulheit, Angst oder Ironie, dass ich sie nicht öffnete.
Was sich darin befand könnte alles sein.
Der schlimmste Albtraum oder das schlimmste Glück.
Kann Glück schlimmer sein als ein Albtraum?
Doch ich hockte da, auf meiner kleinen Kiste.
Wie Jedermann, wie jedermann.
Und Leere füllte meinen Geist, meine Augen, mein Hirn.
_Sprich es aus._ Befahl eine Stimme und mit einem Mal regte sich mein Geist.
Mit einem Mal begann die Kiste unter mir zu vibrieren.
Ich sah mich um.
Von hier bis zu den Sternen nur ich und meine Kiste und niemand hatte es bemerkt.
Niemand hatte es bemerkt.
Einbildung.
Ich atmete den Staub der Zeit, den Sand der Zeit.
Zeit, unserer Zeit.
Und behütet kauerte ich wieder zusammen, auf meiner Kiste.
Anstatt sie weiter zu beachten, begann ich das Meer zu beobachten.
Leise Wellen von Agonie und Finsternis, von Mensch und Tier brachen sich an meiner Kiste.
_Das ist nicht Meer._ Sprach sie. Die Stimme.
Und die Kiste rappelte.
Sie rappelte so sehr, dass ich mich festhalten musste.
Ich.
Um nicht ins Meer zu fallen.
In den Strudel des Lebens.
Diese Worte sind leicht zu schreiben, doch die Kiste war schwer und voller Geheimnisse.
Ich kniff die Augen zusammen und wollte mir die Ohren zuhalten.
Die Kiste Dröhnte und die Menschlichkeit peitschte übermächtig gegen sie.
Die Wellen drohten mich zu verschlingen und Gischt traf mich im Gesicht.
Ich presste die Lippen aufeinander, wollte den gelben Neid nicht schlucken.
Aber schreien wollte ich.
So bringen sie ihr Leben zu?
Das Gesicht voller Gischt und das raue Meer, vom Sturm der Unmenschlichkeit gepeitscht, als einzige Wahrnehmung in der tiefen Nacht.
Von hier zu den Sternen und keine Laterne, die die Dunkelheit erhellt.
Und die Kiste.
Und die Stimmen, die ich mir einbildete.
Ein furchtbares Schauspiel und ich kann mich nicht erinnern, wie lange ich dort verharrte und mich gewöhnte.
Gewöhnte.
Und die Kiste stieß und schepperte.
Kalte Finger zogen an meinen nunmehr nackten Beinen.
_Sag es! SAG ES!_ Dröhnte die Stimme, doch als ich den Mund öffnen wollte, trat nur diese warme Flüssigkeit hervor.
Und Gedanken, Empfindungen ergossen sich über die Leere.
Endlich fasste ich mir ein Herz- nein
Nein, mein Herz fasste mich.
Ich sprang kopflos in die Kälte, drängende Fesseln schienen mich zerreißen zu wollen.
Doch gurgelnd, mühselig öffnete ich die Kiste.
Kein Schloss, kein Widerstand außer der meinige und-
Ich schrie dem Horizont entgegen.
Von hier bis zu den Sternen.
Ein Blick in die Kiste, deren Inhalt ich nicht zu begreifen wagte.
_Leere._
(c)
Von hier bis zu den Sternen.
Und ich konnte meinen Gedanken keinen Ausdruck verleihen.
Deshalb saß ich da und Schweigen beherrschte meinen Geist.
Ein allumfassendes Schweigen, gleich dem allumfassenden Weltschmerz.
Da lauerte ich also auf dieser Kiste.
Eine Kiste, dessen Inhalt ich nicht kannte.
War es Faulheit, Angst oder Ironie, dass ich sie nicht öffnete.
Was sich darin befand könnte alles sein.
Der schlimmste Albtraum oder das schlimmste Glück.
Kann Glück schlimmer sein als ein Albtraum?
Doch ich hockte da, auf meiner kleinen Kiste.
Wie Jedermann, wie jedermann.
Und Leere füllte meinen Geist, meine Augen, mein Hirn.
_Sprich es aus._ Befahl eine Stimme und mit einem Mal regte sich mein Geist.
Mit einem Mal begann die Kiste unter mir zu vibrieren.
Ich sah mich um.
Von hier bis zu den Sternen nur ich und meine Kiste und niemand hatte es bemerkt.
Niemand hatte es bemerkt.
Einbildung.
Ich atmete den Staub der Zeit, den Sand der Zeit.
Zeit, unserer Zeit.
Und behütet kauerte ich wieder zusammen, auf meiner Kiste.
Anstatt sie weiter zu beachten, begann ich das Meer zu beobachten.
Leise Wellen von Agonie und Finsternis, von Mensch und Tier brachen sich an meiner Kiste.
_Das ist nicht Meer._ Sprach sie. Die Stimme.
Und die Kiste rappelte.
Sie rappelte so sehr, dass ich mich festhalten musste.
Ich.
Um nicht ins Meer zu fallen.
In den Strudel des Lebens.
Diese Worte sind leicht zu schreiben, doch die Kiste war schwer und voller Geheimnisse.
Ich kniff die Augen zusammen und wollte mir die Ohren zuhalten.
Die Kiste Dröhnte und die Menschlichkeit peitschte übermächtig gegen sie.
Die Wellen drohten mich zu verschlingen und Gischt traf mich im Gesicht.
Ich presste die Lippen aufeinander, wollte den gelben Neid nicht schlucken.
Aber schreien wollte ich.
So bringen sie ihr Leben zu?
Das Gesicht voller Gischt und das raue Meer, vom Sturm der Unmenschlichkeit gepeitscht, als einzige Wahrnehmung in der tiefen Nacht.
Von hier zu den Sternen und keine Laterne, die die Dunkelheit erhellt.
Und die Kiste.
Und die Stimmen, die ich mir einbildete.
Ein furchtbares Schauspiel und ich kann mich nicht erinnern, wie lange ich dort verharrte und mich gewöhnte.
Gewöhnte.
Und die Kiste stieß und schepperte.
Kalte Finger zogen an meinen nunmehr nackten Beinen.
_Sag es! SAG ES!_ Dröhnte die Stimme, doch als ich den Mund öffnen wollte, trat nur diese warme Flüssigkeit hervor.
Und Gedanken, Empfindungen ergossen sich über die Leere.
Endlich fasste ich mir ein Herz- nein
Nein, mein Herz fasste mich.
Ich sprang kopflos in die Kälte, drängende Fesseln schienen mich zerreißen zu wollen.
Doch gurgelnd, mühselig öffnete ich die Kiste.
Kein Schloss, kein Widerstand außer der meinige und-
Ich schrie dem Horizont entgegen.
Von hier bis zu den Sternen.
Ein Blick in die Kiste, deren Inhalt ich nicht zu begreifen wagte.
_Leere._
(c)
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Sonntag, 29. September 2013
Hamlets Tod: Wahrheit ein Trauerspiel
dermensch, 02:05h
Horatio sitzt tief in mir und lässt mich nicht los.
Er hat mein innerstes an der Kehle gepackt und sträubt sich seinen Löffel zu verbiegen.
„Horatio!“
Er schweigt und betrachtet das Grab meiner Mutter,
seiner Mutter.
Betrachtet das Grab von Geist und Verstand.
Blütenblätter, Haar und Wurzeln.
„Dein Gemüt ist erhitzt und ich kann dir nicht sagen was du weißt, Hamlet. Ich vermag es nicht. Und das Warum-“
„Bin ich verrückt? Wahnsinnig?“ Schreie ich all die Luft aus meinem Bauch, weil meine Lungen die Last nicht mehr zu tragen vermögen. Denn das Hirn fließt, wie Butter in die Welt des Leiblichen. Des Wohls. „Oh Horatio, wer bin ich denn? Was vermag ich zu tun, was vermag ich zu lassen? Was soll ich hoffen, wollen, denken? In meinem Inneren füllt sich die Last schwerer Dinge an und ich vermag nicht zu entscheiden, noch zu fühlen. Weiß nicht wozu ich fähig bin. Und was ist das Gefühl, die Empfindung? Was ist es Wert, außer dem Dotter der Welt, wenn ich nicht benennen kann- ja, nicht einmal wissen kann was es ist, diese Empfindung. So bin ich verrückt.“
„Hamlet, es ist gut.“ Horatio wiegt Hamlet wie ein Kind in seinen Armen und das Wiegenlied der Welt verstimmt. Wie eine Mutter, wie alle Mütter und Hamlet in seinem Schoß.
„Was ist gut? Was ist schlecht? Horatio! Mein Gewissen befielt mir Dinge, die mein Verstand ausgebrütet hat in der Mittagssonne meiner Umwelt – verdorrt ist es vor Hitze. Elendig und faul stinkt es, bis das blutige Schwert keine Verwendung mehr findet in den Armen des Bettlers. Ich weiß worum es geht. Ich verstehe es. Doch die Substanz fehlt mir! Das Wissen um des armen Menschen Ende macht ihn zu keinem GOTT! Horatio!“
„Du fühlst zu innig. Dein Herz wird schwer.“
„Nein! Mein Fühlen ist die einzige Waffe meines Vertandes entgegenzusetzen und doch- und doch erlange ich keine Konstante. Es sind zwei Instanzen, die in mir gegeneinander streiten und eine mächtiger als die andere hat meinem Wesen den Kopf abgeschlagen, dass ich nur noch zappelnd am Boden liege, wie ein sterbender Fisch!“
Ich beuge mich, bis ich auf den Boden sehen kann, in die Wasserlachen, hinab zu Klingen und der toten Ophelia. „Das ist nun der Fluss der Dinge und doch will sich in mir keine Einigung erzielen. Sind meine Empfindungen also schlecht? Können Empfindungen schlecht sein? Können sie? – Können sie nicht?“
Horatio lässt seine Hände sinken, an die Seiten, an die Saiten dieses Instruments. Die klänge Silbern wie das Meer der Tugend.
„Was du kannst und was du ... NICHT kannst-“
„-das ist hier die Frage.“ Ich träumte dahin, zu dem Fluss meines Seins, wo mich niemand fand und ich mich selbst verloren hatte. Im Krater der Ungeduld mäste ich meine Sinne.
„Und was ist das Können, wenn nicht Zweifel auf Zeit?“
„Und Gedenken und Ängste und Wünsche. All das wird letztlich dein Tun treiben, es leiten. Bis zur letzten Stunde. Und alles das. All das Schicksal und das Laufen wird zum Korsett deines Lebens. Und darunter trägst du nur deine Haut. Und nicht einmal die Dickleibigkeit eines Maßlosen kann dich dann noch davor schützen, dass das Korsett sich zuschnürt – oh nein, es schnürt noch fester. Auf dass das Gift sich tief in dein Fleisch frisst und du erkennst: Du stirbst. Du stirbst in Angesicht deiner Taten- Was auch immer du gefühlst, gedacht, gewünscht. In diesem Moment vor deiner Selbst wird es dir zur Gleichgültigkeit. Du stirbst! In Jeder Sekunde hebst du dein Grab aus, was du auch tust! DU IRRST! Es gibt nicht den richtigen Weg! Du stirbst! In jedem Moment deines Seins Flechtest du dir selbst den Strick, kriechst zurück in den Schoß deiner Mutter zu den Maden, Hamlet! Du stirbst!“
(c)
Er hat mein innerstes an der Kehle gepackt und sträubt sich seinen Löffel zu verbiegen.
„Horatio!“
Er schweigt und betrachtet das Grab meiner Mutter,
seiner Mutter.
Betrachtet das Grab von Geist und Verstand.
Blütenblätter, Haar und Wurzeln.
„Dein Gemüt ist erhitzt und ich kann dir nicht sagen was du weißt, Hamlet. Ich vermag es nicht. Und das Warum-“
„Bin ich verrückt? Wahnsinnig?“ Schreie ich all die Luft aus meinem Bauch, weil meine Lungen die Last nicht mehr zu tragen vermögen. Denn das Hirn fließt, wie Butter in die Welt des Leiblichen. Des Wohls. „Oh Horatio, wer bin ich denn? Was vermag ich zu tun, was vermag ich zu lassen? Was soll ich hoffen, wollen, denken? In meinem Inneren füllt sich die Last schwerer Dinge an und ich vermag nicht zu entscheiden, noch zu fühlen. Weiß nicht wozu ich fähig bin. Und was ist das Gefühl, die Empfindung? Was ist es Wert, außer dem Dotter der Welt, wenn ich nicht benennen kann- ja, nicht einmal wissen kann was es ist, diese Empfindung. So bin ich verrückt.“
„Hamlet, es ist gut.“ Horatio wiegt Hamlet wie ein Kind in seinen Armen und das Wiegenlied der Welt verstimmt. Wie eine Mutter, wie alle Mütter und Hamlet in seinem Schoß.
„Was ist gut? Was ist schlecht? Horatio! Mein Gewissen befielt mir Dinge, die mein Verstand ausgebrütet hat in der Mittagssonne meiner Umwelt – verdorrt ist es vor Hitze. Elendig und faul stinkt es, bis das blutige Schwert keine Verwendung mehr findet in den Armen des Bettlers. Ich weiß worum es geht. Ich verstehe es. Doch die Substanz fehlt mir! Das Wissen um des armen Menschen Ende macht ihn zu keinem GOTT! Horatio!“
„Du fühlst zu innig. Dein Herz wird schwer.“
„Nein! Mein Fühlen ist die einzige Waffe meines Vertandes entgegenzusetzen und doch- und doch erlange ich keine Konstante. Es sind zwei Instanzen, die in mir gegeneinander streiten und eine mächtiger als die andere hat meinem Wesen den Kopf abgeschlagen, dass ich nur noch zappelnd am Boden liege, wie ein sterbender Fisch!“
Ich beuge mich, bis ich auf den Boden sehen kann, in die Wasserlachen, hinab zu Klingen und der toten Ophelia. „Das ist nun der Fluss der Dinge und doch will sich in mir keine Einigung erzielen. Sind meine Empfindungen also schlecht? Können Empfindungen schlecht sein? Können sie? – Können sie nicht?“
Horatio lässt seine Hände sinken, an die Seiten, an die Saiten dieses Instruments. Die klänge Silbern wie das Meer der Tugend.
„Was du kannst und was du ... NICHT kannst-“
„-das ist hier die Frage.“ Ich träumte dahin, zu dem Fluss meines Seins, wo mich niemand fand und ich mich selbst verloren hatte. Im Krater der Ungeduld mäste ich meine Sinne.
„Und was ist das Können, wenn nicht Zweifel auf Zeit?“
„Und Gedenken und Ängste und Wünsche. All das wird letztlich dein Tun treiben, es leiten. Bis zur letzten Stunde. Und alles das. All das Schicksal und das Laufen wird zum Korsett deines Lebens. Und darunter trägst du nur deine Haut. Und nicht einmal die Dickleibigkeit eines Maßlosen kann dich dann noch davor schützen, dass das Korsett sich zuschnürt – oh nein, es schnürt noch fester. Auf dass das Gift sich tief in dein Fleisch frisst und du erkennst: Du stirbst. Du stirbst in Angesicht deiner Taten- Was auch immer du gefühlst, gedacht, gewünscht. In diesem Moment vor deiner Selbst wird es dir zur Gleichgültigkeit. Du stirbst! In Jeder Sekunde hebst du dein Grab aus, was du auch tust! DU IRRST! Es gibt nicht den richtigen Weg! Du stirbst! In jedem Moment deines Seins Flechtest du dir selbst den Strick, kriechst zurück in den Schoß deiner Mutter zu den Maden, Hamlet! Du stirbst!“
(c)
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Donnerstag, 12. September 2013
Kairo: Vom Fieber zum Feuer
dermensch, 14:20h
„Kairo? Bist du das?“
„Ja.“ Kairo hatte sich die Haare zurückgekämmt.
Am Fenster gestanden und in die Freiheit geblickt.
„Wo warst du?“
Der Geruch von schlechtem Parfum und Übermut durchströmte das Zimmer.
Kairo drückte seine Stirn an die Scheibe.
Die fiebernde Stirn an dem kalten Glas.
„Hier.“
Hier im letzten Moment.
Hier in jedem Moment.
Überall ist hier.
„Ich muss jetzt gehen. Ich weiß nicht, ob ich wiederkommen werde.“
Kairo löste sich von dem Glas.
Löste sich von dieser Grenze.
Ein bestürztes Geräusch aus den Lungen des Fremden.
Des Fremden, mit dem man sein Zimmer teilt.
Die Berge erstreckten sich vor Kairos Augen.
Doch nicht das –
Doch nicht das was er wollte.
Keine Freiheit hinter Glas.
„Wo- Wohin willst du denn gehen?“
Kairo zuckte mit den Schultern.
Kairo zuckte mit den Schultern, griff nach seinem Mantel, seiner Würde und seinem Fieber.
Verlassen.
So ließ er auch diese Wohnung hinter sich.
Dieses Treppenhaus.
Diese Nachbarn- die gemieteten Nachbarn.
Das erkaufte Stück Leben am Rande der Stadt.
Ein Blick zurück.
Sein Fenster leer. Die Augen auch.
„Ich träume von einem Morgen an einem anderen Ufer.“
Knarzte die graue Gehwegplatte unter seinen Füßen.
Das Gefühl von Füßen auf Stein und Metall.
Freiheit eine Illusion?
Kairo setzt einen Fuß vor den anderen.
Ein sonderbar bewusstes Gefühl.
Weg von diesem Ort. Dem Fieber nachgegeben.
„Wo wird es mich hintreiben?“ flüstert Kairo in die kalte Nachtluft.
Vorüber an Obdachlosen, Kopflosen, Herzlosen.
Vorüber an Straßenbahnen, Banken, Kurzwahltasten.
Wo ist das Ziel?
Verflossen die Zeit, das Erleben, das Greifbare in Kairos Händen.
Verflossen die Wehmut, die Sehnsucht, das Mineralwasser.
Mineralwasser in der praktischen PET Flasche.
Kairo bleib vor einem Discounter stehen.
Sein fieberndes Spiegelbild auf dem beklebten Glas.
Beklebt und dreckig.
Unter den Menschen und kein Riss, kein Loch, keine Rebellion.
Und Kairo lacht.
Kairo lacht.
Den Mund geöffnet. Die Menschen bleiben stehen.
„Und ihr glaubt an Freiheit.“
Worte gesprochen von seinem fiebernden Mund.
Irgendwo am Stadtrand.
Der Discounter des Lebens.
Der Schmutz des Alltages unter Kairos Fingernägeln.
Und brennend das Feuer der Leidenschaft in seinen Herzen.
So lacht er, umringt vom Stoff aus dem dieses Leben ist.
Kairo war geflohen.
Mit der Straßenbahn bis zur letzten Station.
Neue Luft in Kairos Lungen.
Freiheit musste irgendwo hier anfangen.
Wie würde sie wohl riechen?
Wie würde sie schmecken?
Wie lange hatte sich Kairo davor verschlossen.
Hier hörte die Straße auf-
Achtlos entsorgte Gegenstände und Müll erinnerten sich noch.
Achtlos zur Seite geworfen.
Am Ende der Straße. Am Ende der Stadt.
Wo der Asphalt einfach verschwindet-
Und Kairo. Kairo zwischen den erinnernden Gegenständen.
Kairo zwischen dem Müll.
Achtlos ur Seite geworfen.
Am Rande der Stadt, am Rande seines Lebens.
„Und so fühlt sich Freiheit an?“
Kairo versuchte auf dem unwegsamen Gelände zu laufen.
Sich aufrecht zu halten.
Standhaft zu bleiben.
Vergeblich.
Auf Asphalt ist Standhaftigkeit leichter.
Unter einem Baum blieb Kairo stehen.
Das Fieber auf seiner Haut war verbrannt.
„Aber wo ist denn nun die Freiheit?“
Schrie er den dunklen Wald an.
Seine Lungen und sein Verstand schmerzten ihn.
Von Bäumen umringt sank er auf die Knie.
Kein Lachen mehr in seiner Kehle.
„WO IST DIESE FREIHEIT?“
Seine Sehnsucht floss auf den Waldboden.
Sickerte in den Grund.
Den Grund der Dinge.
„Aber Kairo…“
Er erschrak, als er seine eigenen Gedanken in der tiefen Stille des Waldes hörte.
„Aber, Kairo. Freiheit. Das ist doch kein Ort.“
Da entflammte die Erkenntnis das Feuer in seiner Brust.
„… Denn ich bin die starke, leidenschaftliche Empfindung. Die Welt in meinem Kopf!“
(c)
„Ja.“ Kairo hatte sich die Haare zurückgekämmt.
Am Fenster gestanden und in die Freiheit geblickt.
„Wo warst du?“
Der Geruch von schlechtem Parfum und Übermut durchströmte das Zimmer.
Kairo drückte seine Stirn an die Scheibe.
Die fiebernde Stirn an dem kalten Glas.
„Hier.“
Hier im letzten Moment.
Hier in jedem Moment.
Überall ist hier.
„Ich muss jetzt gehen. Ich weiß nicht, ob ich wiederkommen werde.“
Kairo löste sich von dem Glas.
Löste sich von dieser Grenze.
Ein bestürztes Geräusch aus den Lungen des Fremden.
Des Fremden, mit dem man sein Zimmer teilt.
Die Berge erstreckten sich vor Kairos Augen.
Doch nicht das –
Doch nicht das was er wollte.
Keine Freiheit hinter Glas.
„Wo- Wohin willst du denn gehen?“
Kairo zuckte mit den Schultern.
Kairo zuckte mit den Schultern, griff nach seinem Mantel, seiner Würde und seinem Fieber.
Verlassen.
So ließ er auch diese Wohnung hinter sich.
Dieses Treppenhaus.
Diese Nachbarn- die gemieteten Nachbarn.
Das erkaufte Stück Leben am Rande der Stadt.
Ein Blick zurück.
Sein Fenster leer. Die Augen auch.
„Ich träume von einem Morgen an einem anderen Ufer.“
Knarzte die graue Gehwegplatte unter seinen Füßen.
Das Gefühl von Füßen auf Stein und Metall.
Freiheit eine Illusion?
Kairo setzt einen Fuß vor den anderen.
Ein sonderbar bewusstes Gefühl.
Weg von diesem Ort. Dem Fieber nachgegeben.
„Wo wird es mich hintreiben?“ flüstert Kairo in die kalte Nachtluft.
Vorüber an Obdachlosen, Kopflosen, Herzlosen.
Vorüber an Straßenbahnen, Banken, Kurzwahltasten.
Wo ist das Ziel?
Verflossen die Zeit, das Erleben, das Greifbare in Kairos Händen.
Verflossen die Wehmut, die Sehnsucht, das Mineralwasser.
Mineralwasser in der praktischen PET Flasche.
Kairo bleib vor einem Discounter stehen.
Sein fieberndes Spiegelbild auf dem beklebten Glas.
Beklebt und dreckig.
Unter den Menschen und kein Riss, kein Loch, keine Rebellion.
Und Kairo lacht.
Kairo lacht.
Den Mund geöffnet. Die Menschen bleiben stehen.
„Und ihr glaubt an Freiheit.“
Worte gesprochen von seinem fiebernden Mund.
Irgendwo am Stadtrand.
Der Discounter des Lebens.
Der Schmutz des Alltages unter Kairos Fingernägeln.
Und brennend das Feuer der Leidenschaft in seinen Herzen.
So lacht er, umringt vom Stoff aus dem dieses Leben ist.
Kairo war geflohen.
Mit der Straßenbahn bis zur letzten Station.
Neue Luft in Kairos Lungen.
Freiheit musste irgendwo hier anfangen.
Wie würde sie wohl riechen?
Wie würde sie schmecken?
Wie lange hatte sich Kairo davor verschlossen.
Hier hörte die Straße auf-
Achtlos entsorgte Gegenstände und Müll erinnerten sich noch.
Achtlos zur Seite geworfen.
Am Ende der Straße. Am Ende der Stadt.
Wo der Asphalt einfach verschwindet-
Und Kairo. Kairo zwischen den erinnernden Gegenständen.
Kairo zwischen dem Müll.
Achtlos ur Seite geworfen.
Am Rande der Stadt, am Rande seines Lebens.
„Und so fühlt sich Freiheit an?“
Kairo versuchte auf dem unwegsamen Gelände zu laufen.
Sich aufrecht zu halten.
Standhaft zu bleiben.
Vergeblich.
Auf Asphalt ist Standhaftigkeit leichter.
Unter einem Baum blieb Kairo stehen.
Das Fieber auf seiner Haut war verbrannt.
„Aber wo ist denn nun die Freiheit?“
Schrie er den dunklen Wald an.
Seine Lungen und sein Verstand schmerzten ihn.
Von Bäumen umringt sank er auf die Knie.
Kein Lachen mehr in seiner Kehle.
„WO IST DIESE FREIHEIT?“
Seine Sehnsucht floss auf den Waldboden.
Sickerte in den Grund.
Den Grund der Dinge.
„Aber Kairo…“
Er erschrak, als er seine eigenen Gedanken in der tiefen Stille des Waldes hörte.
„Aber, Kairo. Freiheit. Das ist doch kein Ort.“
Da entflammte die Erkenntnis das Feuer in seiner Brust.
„… Denn ich bin die starke, leidenschaftliche Empfindung. Die Welt in meinem Kopf!“
(c)
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