Freitag, 18. Januar 2013
Was das Leben uns zeigt - Der Selbstmörder
dermensch, 19:47h
Die vergangenen Jahre, Wochen, Tage haben mir nur immer dasselbe gezeigt:
Das Leben ist schlecht.
Die Menschen sind schlecht.
Eine lähmende Lethargie, eine unbemerkte Resignation hat sich in mein alltägliches Leben geschlichen.
Das Büro- so voller redender, sprechender, aktiver Menschen- die doch nichts sagen.
Die Stadt – kochend vor Lichtern und Energie – doch so leer und flach.
Die Wohnung – stilvoll eingerichtet, hell – und doch so quälend unpersönlich.
Mein Leben – ein großes weißes Tuch mit unsichtbaren Flecken.
Ich kenne niemanden.
Die leblosen Augen meiner Umwelt sind auf alles gerichtet was ich tue.
Doch auf nichts von Verstand und Inhalt.
Ich bewirke
Nichts.
Das Leben fließt an mir vorbei
Oder ich werde einfach mitgerissen.
Also finde ich mich auf dieser Brücke wieder. Der eisige Strom des kalten, reißenden Flusses fegt unter mir hinweg.
Ohrenbetäubend und unkontrollierbar. Wie das Leben.
Ich lege meinen Kopf auf die Brüstung- als könnte sie mich trösten.
Wie ein Kind das seinen Kopf auf den Schoß der Mutter legt. Denke ich.
Der kalte, raue Stein an meiner Haut liebt mich nicht.
Ich liebe ihn nicht.
Ungeachtet meines guten Anzuges, setze ich mich auf den Hosenboden, stecke meine Beine zwischen die Lücken des Geländers und beobachte, wie meine Füße haltlos über den reißenden Strom schweben.
_Ohne festen Boden unter den Füßen._
Ohne Halt, aber auch ohne jede Last.
Wie lange würde es dauern, bis mein Körper genug unterkühlt wäre und sich nicht mehr an der Wasseroberfläche halten könnte?
Qualvoll lange. Wie das Leben.
Ein Geräusch durchbricht meine Gedanken und ich löse meine Wange von dem scharfkantigen Stein.
Hinter mir ein junger Mann mit einer Stehlampe in der Hand. Wie absurd.
Ich drehe mich weg.
Meine Geste ignorierend quatscht er mich an. „Schön hier, nicht?“
„Nein.“ Antworte ich trotzig. Was sollen alle gesellschaftlichen Konventionen, wenn meine Füße sowieso bereits den Boden verlassen haben?
„Find‘ ich schon.“
Er stellt sich neben mich und deutet auf die kahlen Bäume und den Wald um uns herum.
„Es sieht alles tot aus.“ Rechtfertige ich mich.
Verdammt.
„Genau das ist doch das herrliche.“
Ich schaue hoch. Ein breites Grinsen.
Er strahlt mich an mit seiner beschissenen Lampe in der Hand.
„Verpissen Sie sich.“
_Warum Sieze ich den Kerl, verdammt?_
„Das macht es doch erst aus. Der Tod ist das Leben.“ Spricht der Fremde einfach weiter.
Als hätte ich nichts gesagt.
Er ignoriert mich einfach!
„Aber das müssen sie doch am besten wissen.“
Ich antworte nicht. Starre auf den kalten Fluss.
„Ficken Sie sich.“
_Schon wieder gesiezt!_
Er lacht. Ein raues, bitteres Lachen. Es schallt durch den Wald.
Er packt mich an den Armen. Zieht mich unsanft auf die Beine.
Fester Grund unter meinen Füßen.
Er greift so fest zu, dass es weh tut.
Die Lampe schwankt im Wind.
Ich spüre seinen warmen Atem auf meiner kalten Haut. Kalt von dem Wind. Kalt von den Steinen der Brüstung.
„Du machst es dir sehr leicht.“ Stellt er fest. „Hast wohl schon alles gesehen, was? Schon alles gehört? Warum erträgst du dann meine Worte nicht?“
Stille.
Wind.
Rauschen des Wassers.
Er lacht.
„Anmaßend, oder?“
Ich schaue weg.
„Willst du dich über mich lustig machen?“ frage ich und beobachte ein Blatt, das vom Wind in den Fluss getragen wird.
Ein bitteres Ausstoßen der Luft „Du machst dich doch lustig über das Leben.“
Er lässt ab von mir.
Ich sacke zusammen. Lehne gegen die kalte Brüstung.
Der Stein hat mich wieder.
„Die ist hässlich.“ Ich nicke in Richtung der Stehlampe.
Der Fremde zündet sich eine Zigarette an. Nimmt einen tiefen Zug.
„Wer Licht ins Dunkel bringt muss damit rechnen verhasst zu sein.“
Ich wende mich ab.
So ein Arschloch.
„Ich denke Sie sollten sich wirklich umbringen. Ein stinkendes Insekt weniger auf diesem Planteten.“
_Ein riesen Arschloch._ Denke ich.
Die Brüstung drückt sich schmerzhaft in den Rücken.
Er nimmt seine Lampe und geht.
Nach ein paar Schritten dreht er sich noch einmal um.
„Alles. Alles ist das Leben.“
Er geht.
(c)
Das Leben ist schlecht.
Die Menschen sind schlecht.
Eine lähmende Lethargie, eine unbemerkte Resignation hat sich in mein alltägliches Leben geschlichen.
Das Büro- so voller redender, sprechender, aktiver Menschen- die doch nichts sagen.
Die Stadt – kochend vor Lichtern und Energie – doch so leer und flach.
Die Wohnung – stilvoll eingerichtet, hell – und doch so quälend unpersönlich.
Mein Leben – ein großes weißes Tuch mit unsichtbaren Flecken.
Ich kenne niemanden.
Die leblosen Augen meiner Umwelt sind auf alles gerichtet was ich tue.
Doch auf nichts von Verstand und Inhalt.
Ich bewirke
Nichts.
Das Leben fließt an mir vorbei
Oder ich werde einfach mitgerissen.
Also finde ich mich auf dieser Brücke wieder. Der eisige Strom des kalten, reißenden Flusses fegt unter mir hinweg.
Ohrenbetäubend und unkontrollierbar. Wie das Leben.
Ich lege meinen Kopf auf die Brüstung- als könnte sie mich trösten.
Wie ein Kind das seinen Kopf auf den Schoß der Mutter legt. Denke ich.
Der kalte, raue Stein an meiner Haut liebt mich nicht.
Ich liebe ihn nicht.
Ungeachtet meines guten Anzuges, setze ich mich auf den Hosenboden, stecke meine Beine zwischen die Lücken des Geländers und beobachte, wie meine Füße haltlos über den reißenden Strom schweben.
_Ohne festen Boden unter den Füßen._
Ohne Halt, aber auch ohne jede Last.
Wie lange würde es dauern, bis mein Körper genug unterkühlt wäre und sich nicht mehr an der Wasseroberfläche halten könnte?
Qualvoll lange. Wie das Leben.
Ein Geräusch durchbricht meine Gedanken und ich löse meine Wange von dem scharfkantigen Stein.
Hinter mir ein junger Mann mit einer Stehlampe in der Hand. Wie absurd.
Ich drehe mich weg.
Meine Geste ignorierend quatscht er mich an. „Schön hier, nicht?“
„Nein.“ Antworte ich trotzig. Was sollen alle gesellschaftlichen Konventionen, wenn meine Füße sowieso bereits den Boden verlassen haben?
„Find‘ ich schon.“
Er stellt sich neben mich und deutet auf die kahlen Bäume und den Wald um uns herum.
„Es sieht alles tot aus.“ Rechtfertige ich mich.
Verdammt.
„Genau das ist doch das herrliche.“
Ich schaue hoch. Ein breites Grinsen.
Er strahlt mich an mit seiner beschissenen Lampe in der Hand.
„Verpissen Sie sich.“
_Warum Sieze ich den Kerl, verdammt?_
„Das macht es doch erst aus. Der Tod ist das Leben.“ Spricht der Fremde einfach weiter.
Als hätte ich nichts gesagt.
Er ignoriert mich einfach!
„Aber das müssen sie doch am besten wissen.“
Ich antworte nicht. Starre auf den kalten Fluss.
„Ficken Sie sich.“
_Schon wieder gesiezt!_
Er lacht. Ein raues, bitteres Lachen. Es schallt durch den Wald.
Er packt mich an den Armen. Zieht mich unsanft auf die Beine.
Fester Grund unter meinen Füßen.
Er greift so fest zu, dass es weh tut.
Die Lampe schwankt im Wind.
Ich spüre seinen warmen Atem auf meiner kalten Haut. Kalt von dem Wind. Kalt von den Steinen der Brüstung.
„Du machst es dir sehr leicht.“ Stellt er fest. „Hast wohl schon alles gesehen, was? Schon alles gehört? Warum erträgst du dann meine Worte nicht?“
Stille.
Wind.
Rauschen des Wassers.
Er lacht.
„Anmaßend, oder?“
Ich schaue weg.
„Willst du dich über mich lustig machen?“ frage ich und beobachte ein Blatt, das vom Wind in den Fluss getragen wird.
Ein bitteres Ausstoßen der Luft „Du machst dich doch lustig über das Leben.“
Er lässt ab von mir.
Ich sacke zusammen. Lehne gegen die kalte Brüstung.
Der Stein hat mich wieder.
„Die ist hässlich.“ Ich nicke in Richtung der Stehlampe.
Der Fremde zündet sich eine Zigarette an. Nimmt einen tiefen Zug.
„Wer Licht ins Dunkel bringt muss damit rechnen verhasst zu sein.“
Ich wende mich ab.
So ein Arschloch.
„Ich denke Sie sollten sich wirklich umbringen. Ein stinkendes Insekt weniger auf diesem Planteten.“
_Ein riesen Arschloch._ Denke ich.
Die Brüstung drückt sich schmerzhaft in den Rücken.
Er nimmt seine Lampe und geht.
Nach ein paar Schritten dreht er sich noch einmal um.
„Alles. Alles ist das Leben.“
Er geht.
(c)
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weightless,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 10:06 PM
Chapeau!
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