Donnerstag, 6. Juni 2013
Vom Wald und dem Glück
dermensch, 16:45h
„Wie kommst du denn darauf?“
Ein Schnellzug raste auf der nahgelegenen Brücke vorbei.
Lärm hallte in den Wald.
Durchbrach die unangenehme Stille.
Das Blätterrauschen.
Buchenblätter.
Wilde, hektisch gelbe Lichtflecken huschten über den Waldboden.
Erhellten die Szenerie.
„Ich.. weiß nicht.“
Isas Mund fühlte sich trocken an.
Sie waren schon so lange unterwegs.
„Ich dachte nur…“
„Ja. Wenn du denkst. Klar.“
Simon schüttelte den Kopf.
Setzte den Sparten wieder in die feucht-nasse Walderde.
Der Geruch von Herbst strömte übermächtig in Isas Lungen.
Herbst und Erde.
Erde und nassem Lehm.
Ungeachtet seiner kraftvollen Spartenstiche, hockte sie sich neben das Loch.
Und atmete.
Den Duft der Vergangenheit.
Sie schüttelte den Kopf.
„Dort ist es nicht.“
Simon warf den Sparten beiseite.
Erzürnt.
Wind rauschte durch die Blätter.
Ein weiterer Schnellzug.
Das metallische Geräusch der Wagenräder.
Das einzige, grelle Licht in dem mitternächtlichen Wald.
In rhytmischen Abständen zeichnete es Simons Silhouette.
Kleine Wölkchen vor seinem Gesicht.
„Was weißt du denn schon?“
Schrie er über den Lärm der Nacht.
Der Lärm.
Der lange Schatten warf.
„Was weißt du denn schon von der Gabe das zu sehen, was niemand sieht?“
Seine geschrienen Worte verloren sich.
Der Zug zog aufgewirbelten Staub und Blätter nach sich.
Das Gekreische der Schienen vertönte.
Das Rattern.
Langsam.
Hallte in der Ferne nach.
Bis Isa Simons Atem hören konnte.
Seine Stimme war jetzt leiser, eindringlich, aufgebracht.
„Was weißt du denn schon?
Was weißt du von der Kunst das zu finden, was niemand findet?“
Isa schwieg.
In die stille Dunkelheit des Waldes hinein.
Bis sie den Mut fand sie zu übertönen.
Erst leise, dann immer lauter.
„Aber, du weißt doch auch nichts davon.“
Das Loch vor ihr, wie ein riesiges Maul aufgerissen.
Neben dieser großen Buche.
„Du wirst es so nicht finden.
Was Du suchst ist nicht hier.
Glück-
Glück, das lässt sich nicht in einem feuchten Erdloch finden!
Wovon sprechen wir hier!“
Ihre Lunge füllte sich mit dem Geruch von Schweiß und fauliger Erde.
„Du wirst es nicht finden.
Nicht hier.
Nicht in deiner Welt.
Du, ausgerechnet DU
kannst nicht sehen, was niemand sieht.
Nicht finden, was niemand findet.
Glück wirst du nicht finden.
Niemals.“
Isa wandte sich ab.
Machte ein paar Schritte.
Erneut kündigte ein dumpfes Rauschen einen weiteren Zug an.
Sie rannte in die Dunkelheit des Waldes.
Flüchtete vor den langen Schatten.
Den gelben Lärm.
Den Kreischenden Rädern.
(c)
Ein Schnellzug raste auf der nahgelegenen Brücke vorbei.
Lärm hallte in den Wald.
Durchbrach die unangenehme Stille.
Das Blätterrauschen.
Buchenblätter.
Wilde, hektisch gelbe Lichtflecken huschten über den Waldboden.
Erhellten die Szenerie.
„Ich.. weiß nicht.“
Isas Mund fühlte sich trocken an.
Sie waren schon so lange unterwegs.
„Ich dachte nur…“
„Ja. Wenn du denkst. Klar.“
Simon schüttelte den Kopf.
Setzte den Sparten wieder in die feucht-nasse Walderde.
Der Geruch von Herbst strömte übermächtig in Isas Lungen.
Herbst und Erde.
Erde und nassem Lehm.
Ungeachtet seiner kraftvollen Spartenstiche, hockte sie sich neben das Loch.
Und atmete.
Den Duft der Vergangenheit.
Sie schüttelte den Kopf.
„Dort ist es nicht.“
Simon warf den Sparten beiseite.
Erzürnt.
Wind rauschte durch die Blätter.
Ein weiterer Schnellzug.
Das metallische Geräusch der Wagenräder.
Das einzige, grelle Licht in dem mitternächtlichen Wald.
In rhytmischen Abständen zeichnete es Simons Silhouette.
Kleine Wölkchen vor seinem Gesicht.
„Was weißt du denn schon?“
Schrie er über den Lärm der Nacht.
Der Lärm.
Der lange Schatten warf.
„Was weißt du denn schon von der Gabe das zu sehen, was niemand sieht?“
Seine geschrienen Worte verloren sich.
Der Zug zog aufgewirbelten Staub und Blätter nach sich.
Das Gekreische der Schienen vertönte.
Das Rattern.
Langsam.
Hallte in der Ferne nach.
Bis Isa Simons Atem hören konnte.
Seine Stimme war jetzt leiser, eindringlich, aufgebracht.
„Was weißt du denn schon?
Was weißt du von der Kunst das zu finden, was niemand findet?“
Isa schwieg.
In die stille Dunkelheit des Waldes hinein.
Bis sie den Mut fand sie zu übertönen.
Erst leise, dann immer lauter.
„Aber, du weißt doch auch nichts davon.“
Das Loch vor ihr, wie ein riesiges Maul aufgerissen.
Neben dieser großen Buche.
„Du wirst es so nicht finden.
Was Du suchst ist nicht hier.
Glück-
Glück, das lässt sich nicht in einem feuchten Erdloch finden!
Wovon sprechen wir hier!“
Ihre Lunge füllte sich mit dem Geruch von Schweiß und fauliger Erde.
„Du wirst es nicht finden.
Nicht hier.
Nicht in deiner Welt.
Du, ausgerechnet DU
kannst nicht sehen, was niemand sieht.
Nicht finden, was niemand findet.
Glück wirst du nicht finden.
Niemals.“
Isa wandte sich ab.
Machte ein paar Schritte.
Erneut kündigte ein dumpfes Rauschen einen weiteren Zug an.
Sie rannte in die Dunkelheit des Waldes.
Flüchtete vor den langen Schatten.
Den gelben Lärm.
Den Kreischenden Rädern.
(c)
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