Montag, 21. April 2014
Von hier bis ans Ende der Welt
dermensch, 23:25h
Als ich aufwachte schien mein Kopf bersten zu wollen.
Ein langer Weg lag vor mir und alles schien dem innerlichen Gedanken zu gleichen.
Meine Enttäuschung über dieses Leben war bereits verflogen.
Und so lächelte ich, als ich Krabat aus seinem farblosen Traum weckte.
Erweckte.
Krabat hatte sich auf dem Beton zusammengekauert. Die Arme vor der Brust verschränkt wie ein Toter.
Sein Gesicht sah grauenvoll aus.
Voller Furchen der einst junge Mensch.
Als er die Augen öffnete, musste ich mich an unsere erste Begegnung erinnern.
Unwillkürlich und wahr.
„Du bist schon wach …“ Seien Atem traf kalt auf meine Stirn.
Damals hatte er nach meinem Namen gefragt.
Ich hatte nicht antworten können. Ich hatte nur in den Himmel starren können.
So wie jetzt.
Graue Wolken zum Dunst.
Und erklärte Ziele verborgen hinter Mauern.
„Ja.“ Meine Stimme war ein Flüstern in der urbanen Steppen.
Die Stille laugte uns aus- hatte sie uns doch zuvor gerufen.
Wir zogen los.
Immer den Berg hinauf, immer der Zeit entgegen.
Wir passierten Träume und Richtlinien.
Verkehrsschilder, denen niemand mehr Achtung schenkt und Gebäude, die sich neue Bewohner Gesicht haben.
Die Welt ist leer.
Und unsere Schritte hallten von den großen Mauern.
Von den großen Träumen.
„Wann wir wohl ankommen?“
Das ist ein schöner Gedanke.
Schon seit Jahren hatte ich mich nicht mehr getraut, ihn zu denken.
Doch Krabat sprach ihn aus.
In vollkommener Stille.
Ich antwortete nicht. Steckte in dieser Frage nicht schon genug von ihrer Antwort.
Wir hatten uns an einem Straßenkaffee getroffen. Damals.
Es war ganz einfach gewesen, Krabat zu kontaktieren.
Wir hatten stets vom Anderen gewusst. Nur nicht, dass er existierte.
Krabat hatte mir damals zum ersten Mal von seinem Traum erzählt.
Ein Traum, der ihn jede Nacht plagte.
Ein Traum, der nicht hinter hohen Fassaden verborgen werden konnte.
Es war unser Traum.
Doch erst: Gibt es das Ende der Welt?
Was ist Welt?
Dieses runde Ding, auf dem wir sitzen?
Krabat hatte gelacht, als ich das Bonbonpapier zu einer Kugel formte.
Wie viele Welten gibt es denn schon?
Und was ist das Ende?
Fangen wir an beim Anfang zu unterscheiden und hören beim Ende auf.
Das Paradox unserer Zeit.
Jede Nacht standen wir dort.
Am Ende der Welt. Unglauben hatte das Nichts vor uns geformt.
Und niemand konnte es uns ausreden.
Nur wir wussten es, kannten und verstanden es.
„Vielleicht sind wir nur wahnsinnig.“ Hatte Krabat gemutmaßt.
„Vielleicht.“
„Was?“ Krabat war mir ein paar Meter voraus.
Einen alten Telefonmasten hatte er ins Visier genommen.
„Ich werde hinauf und sehen, wie weit es noch ist.“
Eifrig.
Rostiges Metall auf seiner Haut.
Freiheit im Flug durch seine Federn.
(c)
Ein langer Weg lag vor mir und alles schien dem innerlichen Gedanken zu gleichen.
Meine Enttäuschung über dieses Leben war bereits verflogen.
Und so lächelte ich, als ich Krabat aus seinem farblosen Traum weckte.
Erweckte.
Krabat hatte sich auf dem Beton zusammengekauert. Die Arme vor der Brust verschränkt wie ein Toter.
Sein Gesicht sah grauenvoll aus.
Voller Furchen der einst junge Mensch.
Als er die Augen öffnete, musste ich mich an unsere erste Begegnung erinnern.
Unwillkürlich und wahr.
„Du bist schon wach …“ Seien Atem traf kalt auf meine Stirn.
Damals hatte er nach meinem Namen gefragt.
Ich hatte nicht antworten können. Ich hatte nur in den Himmel starren können.
So wie jetzt.
Graue Wolken zum Dunst.
Und erklärte Ziele verborgen hinter Mauern.
„Ja.“ Meine Stimme war ein Flüstern in der urbanen Steppen.
Die Stille laugte uns aus- hatte sie uns doch zuvor gerufen.
Wir zogen los.
Immer den Berg hinauf, immer der Zeit entgegen.
Wir passierten Träume und Richtlinien.
Verkehrsschilder, denen niemand mehr Achtung schenkt und Gebäude, die sich neue Bewohner Gesicht haben.
Die Welt ist leer.
Und unsere Schritte hallten von den großen Mauern.
Von den großen Träumen.
„Wann wir wohl ankommen?“
Das ist ein schöner Gedanke.
Schon seit Jahren hatte ich mich nicht mehr getraut, ihn zu denken.
Doch Krabat sprach ihn aus.
In vollkommener Stille.
Ich antwortete nicht. Steckte in dieser Frage nicht schon genug von ihrer Antwort.
Wir hatten uns an einem Straßenkaffee getroffen. Damals.
Es war ganz einfach gewesen, Krabat zu kontaktieren.
Wir hatten stets vom Anderen gewusst. Nur nicht, dass er existierte.
Krabat hatte mir damals zum ersten Mal von seinem Traum erzählt.
Ein Traum, der ihn jede Nacht plagte.
Ein Traum, der nicht hinter hohen Fassaden verborgen werden konnte.
Es war unser Traum.
Doch erst: Gibt es das Ende der Welt?
Was ist Welt?
Dieses runde Ding, auf dem wir sitzen?
Krabat hatte gelacht, als ich das Bonbonpapier zu einer Kugel formte.
Wie viele Welten gibt es denn schon?
Und was ist das Ende?
Fangen wir an beim Anfang zu unterscheiden und hören beim Ende auf.
Das Paradox unserer Zeit.
Jede Nacht standen wir dort.
Am Ende der Welt. Unglauben hatte das Nichts vor uns geformt.
Und niemand konnte es uns ausreden.
Nur wir wussten es, kannten und verstanden es.
„Vielleicht sind wir nur wahnsinnig.“ Hatte Krabat gemutmaßt.
„Vielleicht.“
„Was?“ Krabat war mir ein paar Meter voraus.
Einen alten Telefonmasten hatte er ins Visier genommen.
„Ich werde hinauf und sehen, wie weit es noch ist.“
Eifrig.
Rostiges Metall auf seiner Haut.
Freiheit im Flug durch seine Federn.
(c)
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